Meine Ode an... Bosse!

Ungewöhnlicherweise werde ich jetzt mal einen Veranstaltungsartikel schreiben. Weil unsere Tageszeitung verpasst hat, über den grandiosen Bosse zu schreiben und das einfach nicht versäumt werden darf! :-)




Das Licht geht aus. Der Saal, in dem fast schon familiäre Atmosphäre herrscht, wird ganz still und ist angefüllt mit Erwartungen. Vereinzelt jubeln auch schon Menschen, aber die meisten sparen sich das für den Künstler des Abends auf. Axel Bosse und Band. Kaum betritt der dann die Bühne, ist von der Stille nichts mehr zu spüren. Der erste Akkord spielt und zack, ist alles da. Gute Laune, Melancholie, laut und leise, Glück und Tragödie. Einfach jeder Moment, von dem Bosse singt, ist auf einmal mitten im Raum. Die Bühne, deren Kulisse ein Partyraum am Morgen danach ist, lebt, es findet eine Party statt, der Morgen danach ist plötzlich weit weg. Die einsamen Luftballons, die über der Bühne schweben, wirken auch nicht mehr traurig, sondern notwendig. Kein Wunder, denn es ist Engtanz angesagt. So heißt das neue Album des Musikers und das ist auch Programm. Nicht zwingend der Engtanz miteinander, sondern der Engtanz mit dem Leben. So singt er zum Beispiel über Freundschaft, die nichts zerstören kann, über das Ausreißen ins Nirgendwo, über seine Nachttischlampe und über Dinge, die eben doch nicht perfekt laufen. Denn Bosse, das sagt er selbst, geht es gut, er ist glücklich. Da kann man nur über das Gute und wertvolle singen. Oder über kleine Unperfektheiten. Aber es werden auch Klassiker ausgepackt: Der alte Strand wird besucht und bei dem eigentlich tragischen 3 Millionen hüpft Aki Bosse fröhlich durch die tanzende Menge. Zwischendrin ist auch Zeit für eine Jam Session, bei der ein Song auf einmal nach Reggae klingt. Und das ist gut so.
Nach 90 Minuten perfekter Party geht gefühlt die Sonne auf. Alle lauschen andächtig, als das letzte Lied, Kraniche, angestimmt wird , das eigentlich alles zusammen fasst: Es kommt im Leben eh, wie es eben kommt und das ist gut so. Genauso wie dieser Abend. Mit viel Nachhall verschwindet dann die Band mit ihrem Sänger und es wird wieder still. Die wilde Party ist vorbei, alle gehen nach Hause. Nur ein bisschen Melancholie bleibt. Und die Kulisse des Morgens danach.

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