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Es werden Posts vom 2019 angezeigt.

Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... den Stress!

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...oder warum wir uns fürs neue Jahr Entschleunigung vornehmen sollten Gerd Altmann  auf  Pixabay   Bis vor Kurzem dachte ich noch, dass Stress für mich ein komplettes Fremdwort ist. Oder viel mehr habe ich Stress falsch definiert. Ich dachte bis dahin, dass Stress gleich Hektik ist. Die wiederum ließ sich bisher gut ausgleichen, sei es in der Schulzeit, wo ohnehin irgendwie alles von außen organisiert wird, im Studium, wo ich endlos Zeit hatte oder in meiner Ausbildung, während der vieles durch meine Kollegen geregelt wurde. Nein, Stress habe ich völlig verkannt. Und dann kam dieser eine Mittwoch vor wenigen Wochen. Woran ich gemerkt habe, was Stress ist? Ich war müde. So furchtbar müde. Normalerweise, wenn es mir gut geht, brauche ich morgens auch etwas länger und, typisch Morgenmuffel, komme erst ab zehn Uhr etwa in Fahrt. Vorher sollte man mich besser in Ruhe lassen. Doch an diesem Mittwoch war es erstmals so, dass die Fahrt ausblieb. Ich wäre beinahe am Schreibtisch eing

Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... den Advent!

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...oder warum mir die Vorweihnachtszeit viel lieber ist als das eigentliche Fest Couleur auf Pixabay Jedes Jahr im November sitze ich schon auf heißen Kohlen, in Vorfreude auf den Tag, an dem ich endlich die Zeit finde, meine Kommode zu öffnen und alles an Weihnachtsdeko herauszufischen, was ich habe. Ja, ein bisschen verrückt, aber ich mag den Advent unheimlich gerne. Sogar so gerne, dass - alle mal die Luft anhalten - ich ihn sogar lieber mag als Weihnachten. Für mich hat der Advent nämlich einen Zauber, der an Weihnachten ganz schnell verpufft. Es ist ein bisschen wie mit dem Urlaub: Wochenlang herrscht Vorfreude, man wartet sehnsüchtig, dass es endlich losgeht. Und dann rast die Urlaubszeit so schnell vorbei, dass nicht mehr viel übrig bleibt. Mit Weihnachten ist es ähnlich. Lange Spannungskurve und dann war's das. Das hängt natürlich damit zusammen, was den Advent ausmacht. Das ist für mich einmal das Lichtermeer, das die Straßen erhellt und jedem Flecken eine gewiss

Städtecheck: Den Haag!

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Wer an die Niederlande denkt, hat automatisch Amsterdam im Kopf. Klar, geile Stadt, habe ich mir auch schon mal angeschaut. Aber was hat Holland noch zu bieten? Ich hatte da vor Kurzem Den Haag auf dem Schirm. Ganz plötzlich. Es konkurrierte mit Brüssel und Stockholm, aber weil letztere Stadt irre teuer ist und erstere mich dann doch nicht überzeugen konnte, wurde es Den Haag. Eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Denn die Stadt ist fein trotz klein. Wer - typisch Mittzwanziger - genug von zu vielen Optionen im Leben hat und trotzdem richtig was erleben möchte, der kommt nach Den Haag. Warum? Das steht hier:  Blick aus dem Mauritshuis. Fotos: Mareike Keiper Hörensagen: Ehrlich gesagt sehr, sehr wenig. Ich wusste, dass es die Stadt gibt, aber ich wusste nicht, wo sie liegt. Erst vor Kurzem habe ich erfahren, dass dort die niederländischen Royals ihren Sitz haben. Und noch neuer ist mir, dass sich dort der internationale Gerichtshof befindet.  1. Eindruck: Gar nicht mal

Meine Ode ans... alleine Reisen!

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...oder warum ich erst einen gesunden Respekt hatte, es am Ende aber ganz wunderbar wurde "Das ist doch komisch", sagte mir mein Freund vor einigen Wochen, als ich ihm euphorisch davon erzählte, dass ich demnächst alleine Urlaub machen würde. Er sagte das nicht, weil er gerne dabei sein wollte, sondern weil er es so ungewöhnlich, so "außer der Reihe" fand. Und wenn ich ehrlich bin, ging es mir nicht anders. Zwar hatten zwei meiner Freundinnen schon riesige Soloreisen gemacht - einmal Erasmus nach Spanien, einmal ein Jahr lang durch Südamerika und Australien - und ich bewunderte sie derart dafür und für die einhergehenden Veränderungen, dass ich selbst einmal allein raus wollte. Umgekehrt erfüllte es mich mit einer gewissen Furcht, mich allen Situationen auf der Reise alleine stellen zu müssen. Genau das macht auch dieses "komisch" aus - es geht nicht darum, dass man die Alleinreisenden seltsam findet, sondern den Gedanken, völlig auf sich selbst gestel

Meine Ode an... die richtige Entschuldigung!

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...oder warum wir lernen müssen, uns richtig zu entschuldigen Habt ihr gewusst, dass es im Deutschen drei Arten von Entschuldigungen gibt? Um die Antwort vorweg zu nehmen: Ja, das weiß irgendwie jeder. Worin das Problem liegt, erkläre ich euch gleich. Erst einmal zu den Fakten. Drei Level der Entschuldigung Die drei Arten der Entschuldigungen umfassen gewissermaßen auch drei Stufen. Stufe 1 ist das eingedeutschte, lapidare "Sorry". Es wird immer dann eingesetzt, wenn der Beschuldigte auch einen lapidaren Fehler begangen hat. So etwas wie "Ich hab überhaupt nicht auf die Uhr geschaut und bin fünf Minuten später dran als erwartet, sorry!". Das Wort wird aber auch im passiv-aggressiven Kontext verwendet, wodurch es noch mehr seines Wertes verliert. Erwartet jemand von euch, dass ihr euch entschuldigt, ihr habt aber einfach keine Lust, dann kommt auch mal ein "Sorry, ging nicht anders, Mann" über die Lippen. Ernst gemeint ist es in solchen Situationen si

Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... Partys!

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...oder warum mit dem Älterwerden und vor allem dem Job auch das Feierverhalten ein anderes wird Free-Photos  auf  Pixabay   Ich erinnere mich noch gut an meine erste Party. Damals war ich 16 Jahre alt und ging mit der Clique meines Ex-Freundes in einen Club - tatsächlich ganz legal, gab es doch diesen Wisch, der einem mit Begleitung auch in dem Alter schon das feiern erlaubte. Es liefen Charts, überall flackerten bunte Lichter und wir tanzten ganz vernünftig bis 0 Uhr, bevor wir mit einem Taxi zurückfuhren. Am meisten prägte sich dieser eine Moment ein: als um kurz nach elf "Levels" von Avicii lief und alle einfach nur abgingen. Ihr könnt euch vorstellen, ich hatte Blut geleckt. Auch die nächsten Jahre zog es mich immer wieder auf die Tanzfläche. Mit den einen Freunden wurden es Elektro-Partys, mit anderen 90er-Feten. Einmal im Monat war ich unterwegs, manchmal schaffte ich es sogar gut gelaunt bis zum Sonnenaufgang. Klar, das Studentenleben lud irgendwie dazu ein.

Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... die Emanzipation!

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...oder warum wir endlich mit den Klischees aufhören müssen Letztens hat mich eine Freundin angerufen und von der "Party des Jahres" geschwärmt. "Du hättest echt dabei sein müssen", sagte sie und fing an, mir davon zu erzählen. Die Feier hatte ein Club organisiert, sie hieß "Girls Night Out". Zur Begrüßung gab es für jede Frau ein Glas Sekt für umme. Die Dekoration belief sich auf Pink und Gold. Alle Frauen, die einen Minirock oder ein kurzes Kleid trugen, bekamen einen Cocktail aufs Haus. Generell gab es nur Getränke, die "typisch Frau" sind: Sex On The Beach, Pina Colada, Wein, Sekt, Weibersöff. Die Playlist des DJs umfasste Maria Alberto, Pixabay ausschließlich Lieder, die sich mit Frauen beschäftigten. Aber eben nicht, weil sie toll, stark und wunderbar, sondern weil sie heiß sind. Ihr könnt euch vorstellen, was ich meine. Und zum Abschied bekam jede Frau eine quietschpinke Papiertüte in die Hand gedrückt mit Goodies. Darin? Creme, Par

Meine Ode an... den Herbst!

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...oder 9 Gründe, diese Jahreszeit zu lieben Johannes Plenio, Pixabay Erinnert ihr euch noch an die Stillleben, die wir alle im Kunstunterricht besprochen haben? Bilder mit Blumenvasen, Obst und allerlei Getier, das einem klarmachen sollte, dass das Leben endlich, vergänglich und wir bald hinüber sein werden. Ganz lange war der Herbst für mich das Stillleben unter den Jahreszeiten; das Grün verwelkt, es wird kalt und trist, kurze Abende, lange Nacht. Bäh, um es kurz zu machen. Und es geht vielen so. Der Herbst polarisiert einfach - entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Dabei, das habe ich mittlerweile entdeckt, hat der Herbst auch ganz viele wunderbare Facetten, auf die ich mich gerade richtig freue. Deshalb habe ich meine Meinung geändert, zumindest ein bisschen. Das mit dem Stillleben stimmt zwar, aber diese Bilder können doch auch schön sein, oder? Hier also für euch neun Gründe, den Herbst zu lieben: 1. Das Wetter ist auf einmal egal Wenn es im Sommer mal eine Woc

Meine Plädoyer an... die Kleinstadt!

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oder warum ein Großstadtmädchen nicht auch eins bleiben muss Letztens habe ich mich, Schande über mein Haupt, beim Schubladendenken erwischt. Und ich habe es erst gemerkt, weil ich meine Einstellung überdacht und geändert habe. Es geht ums Städtertum. Bisher war ich der festen Überzeugung, dass Menschen einfach für eine bestimmte Lebensweise gemacht sind. Die einen lieben das Dorf- und Landleben, die anderen können ohne Stadtluft nicht atmen und die Dritten sind unentschlossen und wohnen deshalb in einer Kleinstadt. Der Kompromiss, sozusagen. Bild von  FotoRieth  auf  Pixabay Ich komme aus einer solchen Kleinstadt. Unter 10000 Einwohner, alles in Reichweite, trotzdem verschlafen. Als ich zum ersten Mal in Berlin war, wusste ich: Da geht mehr. Also bin ich für mein Studium ins Herz von Mainz gezogen, habe das Studentenleben dort auch in vollen Zügen genossen und war mir alles in allem sicher, dass es mich in die Metropole zieht. Realismus spielt immer mit rein Entsprechend fr

Mein Plädoyer gegen... die Sicherheit!

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...oder: Entspannt euch mal! Nichts im Leben ist sicher. Flugzeuge sind sicher? Das werdet ihr ganz anders sehen, wenn ihr ausgerechnet in dem sitzt, das abstürzt. Kondome sind sicher? Nur, solange sie nicht reißen. Euer Job ist sicher? Mag sein, solange das Unternehmen nicht Insolvenz anmeldet. Photo by  Olga  from  Pexels Sorry für den harten Texteinstieg, aber er ist nötig. Denn Vielen ist gar nicht bewusst, dass alles im Leben an losen Fäden hängt und sich jederzeit ändern kann. Statt sich darüber klar zu werden, bauen die Menschen Luftschlösser und ruhen sich in ihnen aus, in der Hoffnung, dass kein Wind sie zerstört. Aber so läuft das im Leben nun mal nicht, zumindest bei den meisten. Und das ist gut so. Ich bin selbst ein Sicherheitsfanatiker. Das heißt nicht, dass ich immer auf die sichere Bank setze, aber ich mag dieses diffuse Gefühl der Unsicherheit nicht. Am liebsten hätte ich gerne alles in trockenen Tüchern, immer. Aber letztens ist mir ganz bewusst geworden, da

Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... Fridays for Future!

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...oder warum die Klimaproteste der Schüler mehr Ernsthaftigkeit brauchen Unser Klima ist kaputt oder zumindest auf dem besten Weg, kaputt zu gehen. Wer das noch nicht verstanden hat, ist entweder fern jeder Realität, ignorant oder einfach blöd. Umso trauriger, dass die Menschen scheinbar Verbote und Einschränkungen durch die Regierung brauchen, um endlich etwas zu ändern. Aber weil das der Fall ist, finde ich es natürlich gut, dass Schüler auf die Straße gehen, um die Politik unter Druck zu setzen. Dass sie dafür Schule "schwänzen" oder, wie mittlerweile oft üblich, einige Stunden mit Unterstützung der Schulleitung vom Unterricht befreit werden, ist meiner Meinung nach also absolut richtig. Photo by  Markus Spiske temporausch.com  from  Pexels Diese Meinung hatte ich zumindest lange, bis ich selbst einen solchen Protest am Freitag miterlebt habe. Die Realität sieht nämlich so aus: Knapp zehn Jugendliche, fast alle Organisatoren der Aktion, hielten die Stimmung hoch,

Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... Veränderungen!

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...oder: 5 Tipps, wie ihr auf dem Boden bleibt, während sich alles bewegt Ich erinnere mich noch gut an die Phasen im Leben, in denen alles vor sich hingedümpelt ist. Unter der Woche Arbeit, Feierabend, dazwischen Essen, Trinken, Schlafen. Und ich erinnere mich noch besser an dieses schleichende Gefühl der Langeweile. Jeder von uns sehnt sich ja irgendwie nach dem, was er gerade nicht haben kann. Das merke ich jetzt ganz arg: Ich hätte gerne wieder mehr Langeweile. Die vergangenen sechs Monate waren wie eine wilde Achterbahn und sie steht noch immer nicht. Ich bin drei Mal in völlig verschiedene Städte gezogen, habe einen neuen Job angefangen, eine neue Beziehung begonnen und mit all dem verbunden eine Menge Veränderungen hinter mir, die dieses "langweilige" Leben enorm aufgewirbelt haben. Enorm ist eigentlich noch untertrieben. (Ihr könnt euch sicher gut vorstellen, dass aus diesen Gründen mein Blog auch eine Weile lang geruht hat).  Photo by  Natália Tresso  from  Pex