Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... den inneren Kompass!

 ...oder warum wir öfter auf unsere Bedürfnisse hören sollten

Foto von Victor Miyata von Pexels
Foto von Victor Miyata von Pexels
Jeder weiß, wie trubelig das Leben sein kann. Und so kommt es auch, dass unsere Bedürfnisse manchmal, eigentlich sogar viel zu oft zu kurz kommen. Kennt ihr? Kenn ich auf jeden Fall viel zu gut. Meine Mutter sagte schon immer: "Du hast Angst, etwas zu verpassen, gell?" Sie hat Recht. 

Es gibt Wochen, in denen ich fast jeden 

Abend unterwegs bin. Mal ist es das Hobby, das ruft, mal mache ich etwas mit Freunden oder Arbeitskollegen, dann sind die Wochenenden auch noch verplant und am Ende lechzt etwas in mir nach Ruhe - etwas, das ich inzwischen "inneren Kompass" nenne. Das Wort beschreibt ganz gut, was in jedem von uns schlummert: ein Urgefühl, das unsere Bedürfnisse definiert und uns unterbewusst vermittelt, wonach uns gerade ist oder was wir brauchen. 

Ignorieren statt akzeptieren

Das Doofe ist, dass wir diesen inneren Kompass ganz gerne mal ignorieren. Wir leben in einer Zeit und in einer Gesellschaft, in der wir gezwungen sind, Prioritäten zu setzen. Die Arbeitszeit ist schon mal fest gesetzt, in der Zeit ist ganz klar, was wir zu machen haben. 


Danach kommt dann alles andere dran: Partner, Familie, Freunde, Haushalt, Hobbys und noch viele andere Kleinigkeiten oder Pflichten. Und wo bleiben wir? Ganz hinten. Der innere Kompass, der genau weiß, was uns wie gerade gut tun würde und wie unser Energiespeicher aussieht, verkümmert. 

Aus "Ich darf" wird "Ich muss"

So kommt es, dass ich in manchen Wochen irgendwann regelrecht ausgelaugt war, weil ich allem nachkommen wollte. Aufgaben wie Haushalt oder Telefonate mit weiter entfernt lebenden Freunden fielen hinten über und verursachten ein schlechtes Gewissen. Die Liste im Kopf wurde immer länger und auch aus Dingen, die mir eigentlich Spaß machen, wurde schließlich ernst, weil aus dem "Ich darf" ein "Ich muss" wurde. 

Dabei ist es doch eigentlich gar nicht so schwer. Der innere Kompass ist ja weiterhin da, wir müssen nur lernen, ihn wieder zu hören. Nehmen wir mal ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Eine Freundin erzählte mir die Woche ganz wehleidig, dass sie mit ihrer Vereinsclique verabredet sei. Mit manchen von ihnen kommt sie gut klar, mit den meisten eher weniger. Aber weil man ja niemanden ausladen möchte und in solchen Konstellationen oberflächlich ganz gerne Friede, Freude, Eierkuchen herrscht, treffen sich eben doch alle, komme was wolle. 

Angst vor Konsequenzen

Besagte Freundin wollte aber nicht. Sie bekam regelrecht Bauchweh bei dem Gedanken, hingehen zu müssen. Ihr innere Kompass sagte ihr ganz deutlich: bleib daheim! Nur hatte sie Angst vor Konsequenzen. Dass jemand ihre Unlust mitbekommen könnte, dass hinter ihrem Rücken schlecht geredet wird, dass irgendwas besprochen wird, was sie verpasst. 

Aber wollen wir mal ehrlich sein: Ist es das wert, einen fürchterlichen Abend zu ertragen, nur aus Angst vor Folgen? Nö, eigentlich nicht. In dem Fall sollte der innere Kompass gewinnen. Ihr seid gestresst und müde, aber eure Kollegen wollen abends auf ein Bier? Klar, das wird bestimmt witzig, aber wenn euer innerer Kompass zu Ruhe rät, ist es wichtig, auf ihn zu hören. 

Freie Zeit sollte schön sein

Genauso ist es nicht nur mit der Zeit, die ihr investieren wollt, sondern auch mit Menschen. Wenn ihr vor einer Verabredung Bauchweh bekommt und euch danach noch mieser fühlt, weil euch das Gegenüber nichts außer schlechter Laune gegeben hat, dann hört doch auf euren inneren Kompass und lasst ihn ziehen. Das Leben sollte schließlich nur von Aktivitäten und Menschen durchzogen sein, die einem Glück und Freude bescheren. Wenigstens die freie Zeit, die ihr habt, solltet ihr auch entsprechend schön gestalten können. 

Am Ende geht es doch schließlich darum, dass es euch gut geht, ihr Energie tanken könnt und euch wohlfühlt. Der innere Kompass ist ein ganz guter Helfer. Natürlich mag es manchmal anstrengend sein, wenn ihr euch danach richtet, weil ihr vielleicht mal aus der Routine des vierten Couchabends in Folge ausbrechen müsst, um mal wieder Sport zu machen oder einem Hobby nachzugehen. Aber es geht euch im Anschluss besser. 

Körper und Geist machen gute Vorgaben

Euer Körper und euer Geist machen da ganz gute Vorgaben. Und natürlich kann es auch mal Konsequenzen haben, der eigenen Intuition zu folgen, zum Beispiel wenn ihr eurem nervigen Gegenüber zum fünften Mal absagt, weil ihr einfach keine Energie dafür aufbringen könnt. Aber: Die Menschen, die ihr in eurem Leben verdient, haben Verständnis und die anderen nichts darin verloren. Letztlich geht es euch mit den Entscheidungen des inneren Kompasses einfach besser, davon bin ich überzeugt. 

Die persönliche Wünschelrute 

Auch wenn ich persönlich nicht an Esoterik glaube, ist der innere Kompass für mich wie eine Wünschelrute, die den besten Weg vorgibt. Warum also nicht einer solchen Gabe nachgehen?

Ich habe das heute auch mal wieder getan. Statt wie üblich gegen 22 Uhr Richtung Bett zu stiefeln und mich von Serien berieseln zu lassen, habe ich mich an den Schreibtisch gesetzt, weil ich wieder dieses Kitzeln in den Fingern hatte. Jetzt schreibe mal wieder an diesem Blog, den ich eine Weile wirklich stiefmütterlich behandelt habe und fühle mich erfüllter als beim Binge-Watching - innerem Kompass sei Dank. 

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