Mein Plädoyer für... stilvolles feiern!

Feiern gehen kann so gut tun! Mal wieder auf der Piste sein, die Nacht zum Tag machen, ekstatisch auf laute Musik tanzen und mit seinen Freunden was erleben. Es gibt Phasen, da ist das bei mir regelrecht ein körperliches Bedürfnis, mal wieder zu clubben. Die Sache ist nur, dass es - wie bei vielen Dingen im Leben - durchaus schief gehen kann, wenn man ein paar Dinge nicht beachtet. Ich hab hier mal aus eigener Erfahrung ein paar Tipps gesammelt, damit die nächste Feierei nicht ausartet.

♀ Speziell für Frauen
♂ Speziell für Männer

1. Man nehme die richtigen Leute!
Das klingt erstmal blöd, aber Feiern macht nur mit den richtigen Leuten Spaß. Das heißt nicht, dass ihr nur mit ausgewählten Leuten eures Freundeskreises losziehen dürft. Aber ihr sollt darauf achten, dass alle wirklich Lust auf das Event haben und die Chemie stimmt. Mit Fremden feiern ist immer ein bisschen befremdlich, weil man überhaupt nicht aufeinander abgestimmt ist. Mit Rockern auf eine Technoparty gehen ist mutig, aber geht meistens schief. Ich war beispielsweise mal mit meinem Freund und dessen Kumpels auf einer 90er-Party. Was mit anderen Leuten witzig geworden wäre, fühlte sich eher so an, als würden wir uns gegenseitig den Abend vermiesen - indem ich sie mitgeschleppt hatte, was ihre Laune senkte, und sie wiederum keinen Spaß daran fanden, was mich enttäuschte. Besser auf die Bedürfnisse aller gucken, dann wird das auch was!

2. Man nehme die richtige Musik!
Wie gesagt, Elektrofans werden auf Hiphop-Partys die Flucht ergreifen und umgekehrt. Besprecht vorher, worauf ihr Lust habt oder viel wichtiger: was gar nicht geht, und trefft dann die Entscheidung, wo es hingehen soll. So sind alle zufrieden und keiner meckert rum. 
PS: Auf Hiphop-Partys hab ich die größten Macker mit den schlechtesten Manieren erlebt, während auf Rock- und Elektropartys die Menschen immer sehr umgänglich waren.

3. Informiert euch!
Und zwar über den Dresscode und den Eintritt. Denn nichts ist peinlicher, als vor dem Club zu stehen und wegen falscher Schuhe (ja, das gibt es) nicht rein gelassen zu werden. Schaut deshalb vorher nach, um euch darauf einstellen zu können oder notfalls eine andere Location zu wählen. Außerdem wichtig: Der Eintritt. Der kann je nach Party zwischen kostenlos und 25 Euro schwanken. Informiert euch rechtzeitig, dann passt das Feiern auch zu eurem Budget. 

4. Die Schuhwahl der Damen
So verlockend es auch klingt - eine Nacht in High-Heels ist an sich schon schwer zu verkraften. Wenn man dann auch noch wild tanzen will, brechen einem nach zwei Stunden die Füße weg. Ehrlich, ich hab es ausprobiert. Greift lieber zu schicken Sneakers oder flachen Stiefeletten, das wirkt lässig und trotzdem nicht 0-8-15. Wer wirklich ganz und gar nicht auf Stilettos verzichten möchte, sollte an folgendes denken: Entweder ihr packt euch Wechselballerinas ein, möglichst solche Klappschuhe, die auch gut in kleinere Handtaschen passen (die gibt es sogar mit Glitzer, also auch partytauglich). Dann habt ihr einen Plan B, wenn eure Füße schmerzen und müsst deshalb nicht den Abend abbrechen. Oder ihr zieht High-Heels an, die bequem sind. Heißt: Nicht zu hoch und/oder Blockabsatz. So beugt ihr etwas den Schmerzen vor.
PS: Es sieht meistens ziemlich ungünstig aus, in hohen Schuhen zu tanzen. Als wäre man auf Stelzen unterwegs. Wenn ihr beim Tanzen lässiger wirken wollt, solltet ihr definitiv zu flachen Schuhen greifen. 

5. Der Make-up-Kanister
Es bietet sich beim Feiern immer an, einen Gang zuzulegen was Make-up betrifft. Verständlich, schließlich darf man sich hier mal mehr aufbrezeln als im Alltag, ohne sofort wie ein verrückt gewordener Kanarienvogel aufzufallen. Aber Vorsicht: Auch hier kann weniger mehr sein. Betont nie gleichzeitig Augen und Lippen, sondern setzt Akzente. Rote Lippen? Gern, aber nur mit leichter Wimperntusche. Umgekehrt auf krasse Lippenfarben verzichten, wenn Regenbögen auf dem Lid schimmern. Sonst seht ihr schnell zu abgefahren aus. 

6. Jacke?
Ja und nein. Meistens spielt das keine Rolle, denn es gibt eine Garderobe. Aber geht davon aus, dass ihr ohnehin nicht viel draußen sein werdet und drinnen ist es warm. Also eher eine dünnere Jacke und auf keinen Fall einen Wollpulli oder langärmelig feiern gehen. Lieber ein bisschen zu dünn als zu dick anziehen, denn frieren werdet ihr sehr wahrscheinlich nicht. 

7. Von 0 auf 100?
Vom Bingewatching direkt in den Club? Krasser Stimmungswechsel. Besser und gemütlicher ist, man trifft sich mit den feierwütigen Freunden vorher, trinkt ein bisschen was und kann in Ruhe quatschen, denn das ist im Club nahezu unmöglich, schon alleine wegen der Lautstärke. Außerdem spart ihr so Geld, denn Getränke in der Disko zu kaufen, ist super teuer! Da zahlt man für ein Bier gerne mal um die 4 Euro, für Cocktails 10 Euro. Besser man teilt sich in der Mädelsrunde ein, zwei Flaschen Sekt oder unter den Kerlen zwei Sixpack Bier und verzichtet im Club auf Alkohol. So behaltet ihr einen klareren Kopf und kommt günstiger weg. 

Marco Karch  / pixelio.de
8. Nicht zu früh und nicht zu spät!
Wer denkt: Oh ja, der Club macht um 22 Uhr auf, lasst uns sofort hingehen!, der wird automatisch für einen Stimmungsdämpfer sorgen. Denn wenn ihr dort seid, werdet ihr feststellen: Ihr seid vermutlich die ersten. Oder unter den ersten zehn. Statt wilder Party wird die Tanzfläche gerade erst aus dem alltäglichen Dornröschenschlaf geholt und die Wenigen, die dort sind, stehen und trinken an der Bar. Umgekehrt ist es auch schlecht, nach zwei Uhr nachts aufzubrechen. Zum einen ist das Risiko groß, dass ihr nur noch wenig motiviert seid, den Weg auf euch zu nehmen, weil die Müdigkeit siegt, zum anderen ist es um die Zeit brechend voll und der Alkoholpegel der Gäste kann schnell unangenehm werden. Der perfekte Zeitpunkt, um loszuziehen, ist zwölf Uhr. Denn jetzt beginnt die gute Musik in den Clubs, es wird definitiv getanzt, ist aber noch nicht so voll, dass man das Tanzen auf Zucken runter schrauben muss. 

9. Seid verantwortungsbewusst, aber lasst Freiraum!
Zusammen feiern gehen bringt immer ein bisschen was Soziales mit sich (zusätzlich zum Reden). Man muss ein Auge aufeinander werfen, schauen, dass keiner der Freunde betrunken in einer Ecke liegt, dass keiner von dubiosen Menschen angequatscht oder in eine Schlägerei verwickelt wird. Man hat eben Verantwortung für die Gruppe, schließlich ist man auch zusammen hingegangen. Trotzdem sollte man einander Freiraum lassen. Findet die eine Freundin einen Typen süß und wird angequatscht? Bitte, gerne. Wollen zwei mal auf die andere Tanzfläche gucken? Klar! Trotzdem sollte man immer die anderen im Hinterkopf behalten und nicht irgendwann einfach ganz verschwinden, ohne Bescheid zu sagen. Man sollte eben eine gute Balance wahren zwischen Solo-Ding und Gruppen-Ding. Schließlich ist nichts schlimmer, als nachts ständig nach den Freunden im Club suchen zu müssen. 

10. Besser ein ordentlicher Korb als viele würdelose!
Liebe Singlemänner, ich verstehe, dass ihr auf Partys die Chance seht, Frauen kennen zu lernen. Es sei mal dahingestellt, ob für einmalig oder für längerfristig. Aber es ist einfach demütigend, wenn man merkt, das ihr schon jede andere im Club angesprochen habt und wir Nummer 35 auf eurer Liste sind. Haltet euch lieber an eine, die euch wirklich gefällt und kassiert einen stilvollen Korb, wenn ihr überhaupt einen kassiert. Aber bitte macht keinen Flirt-Marathon draus, sonst werdet ihr ganz schnell abblitzen.

11. Schämt euch nicht für euren Tanzstil!
Die coolsten Männer sind die, die nicht verschämt aus der Wäsche gucken, sondern sich einfach bewegen. Jeder haut mal daneben, aber jeder kann auch automatisch ein bisschen was. Und die wenigsten sind wirklich Körperklause. Also legt einfach los, von Kumpel über Freundin bis Frauenwelt wird jeder beeindruckt sein!

12. Nach zwei Uhr nachts passiert nichts Gutes mehr!
Der Spruch, den ich bei How-I-Met-Your-Mother aufgeschnappt habe, klang in meinen Ohren erstmal unrealistisch und fragwürdig. Aber letzten Endes ist er total wahr! Mit steigendem Alkoholkonsum und dem (das klingt jetzt esoterisch, ist aber so) Einlassen auf die Musik kommen gerne mal Gefühle hoch. Und die können ausarten. Drei Anekdoten gefällig? Eine Bekannte hat im Club einen Typen kennen gelernt, der ihr gut gefiel, aber vor lauter Nervosität war sie nicht sehr redselig. Als sie vom Klo kam, war er weg. Sie ging ihn suchen, fand ihn nicht und beauftragte einen Türsteher, den Club zu durchforsten! Er war aber nicht mehr da. Eine andere Geschichte: Fünf Uhr Morgens, ich mit drei Freunden im Club. Wir wollen gerade Heim, als ich sehe, dass das Mädel vor ihrem Freund steht und weint. Es artet in eine riesige Diskussion über Treue aus, die er aufgrund von überhöhtem Alkoholkonsum unnötigerweise angezettelt hatte. Die Diskussion ging fast vier Stunden lang. Letzte Geschichte: Ich war mit meinem Freund und zwei seiner Kumpels weg. Es war viel Alkohol geflossen, insbesondere bei den beiden Kumpels. Drei Uhr nachts, mein Freund geht mit einem der beiden aufs Klo, als der anderen mir gesteht, mich die ganze Zeit schon total gut zu finden und mich zu umarmen. Ob wir jetzt durchbrennen wollen, schnell, bevor die anderen beiden zurück kommen? Nein, danke. Somit war der Abend beendet. Und ganz ehrlich: Solche Stories braucht man nicht. Also lieber die Emotionen etwas zurückfahren, sich nicht auf irgendwas einlassen, was böse enden könnte und einfach mit Freunden tanzen. 

13. Sonnenaufgang versus Energieverlust!
Auf der einen Seite soll man gehen, wenn es am Schönsten ist. Auf der anderen Seite will man ja auch irgendwie die berühmt berüchtigten lila Wolken sehen. Was denn nun? Schaut am besten auf euren Energiehaushalt. Wenn ihr um drei schon merkt, dass sich alles in euch sträubt und ihr nur noch ins Bett wollt, dann wird das mit dem Sonnenaufgang nichts mehr. Wenn eure Laune aber gut ist, müsst ihr euch diese Frage eh nicht stellen und feiert durch, bis ihr eben nicht mehr wollt. Mein Tipp: Nehmt die Sonnenaufgänge im Sommer mit, die sind früher und fühlen sich wegen der Restwärme in der Luft auch viel schöner an. 
PS: Man kann bei den meisten Bäckereien ab sechs Uhr Brötchen kaufen. Kommt bei der WG oder dem Freund oder sich selbst super an, wenn man frische gebackene Brötchen auf den Tisch stellt!


Wenn das mal keine gute nächste Party wird! Viel Spaß beim Feiern!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die besten Songs... gegen nervige Menschen!

Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... den Feiertagsirrsinn!

Reisecheck! Die Costa Daurada...