Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... den Advent!

...oder warum mir die Vorweihnachtszeit viel lieber ist als das eigentliche Fest

Couleur auf Pixabay

Jedes Jahr im November sitze ich schon auf heißen Kohlen, in Vorfreude auf den Tag, an dem ich endlich die Zeit finde, meine Kommode zu öffnen und alles an Weihnachtsdeko herauszufischen, was ich habe. Ja, ein bisschen verrückt, aber ich mag den Advent unheimlich gerne. Sogar so gerne, dass - alle mal die Luft anhalten - ich ihn sogar lieber mag als Weihnachten.

Für mich hat der Advent nämlich einen Zauber, der an Weihnachten ganz schnell verpufft. Es ist ein bisschen wie mit dem Urlaub: Wochenlang herrscht Vorfreude, man wartet sehnsüchtig, dass es endlich losgeht. Und dann rast die Urlaubszeit so schnell vorbei, dass nicht mehr viel übrig bleibt. Mit Weihnachten ist es ähnlich. Lange Spannungskurve und dann war's das.

Das hängt natürlich damit zusammen, was den Advent ausmacht. Das ist für mich einmal das Lichtermeer, das die Straßen erhellt und jedem Flecken eine gewisse Wärme verleiht. Abends und nachts werden die Städte dadurch einfach freundlicher.

Die Menschen tauen trotz Kälte auf

Mindestens genauso wichtig ist aber, dass die Menschen weicher und wärmer werden. Im Advent gibt es eine Nächstenliebe, Gnade und Rücksicht, die man sonst - leider - misst. Es ist, als hätte der Geist der Weihnachten den Menschen Freundlichkeit eingehaucht, die sie vier Wochen lang mit sich herumtragen. Trotz Vorweihnachtsstress, trotz Kälte und trotz viel zu viel Plätzchen und Glühwein.

Apropos Plätzchen und Glühwein: Den Advent prägt auch ein ganz bestimmter Duft. Es gibt doch nichts schöneres, als über einen Weihnachtsmarkt zu flanieren und diesen Geruch aufzusaugen. Auf einmal macht Backen in der Küche wieder Spaß, obwohl es Aufwand ist. Klar, mag es sein, dass vielen auch einfach das Glühwein-Saufen Freude macht. Mir gefällt aber, dass all das eine wohlig warme Atmosphäre erzeugt und es so wirkt, als würde alles gut werden, egal, wie aussichtslos es an manchem Tag scheint.

Das führe ich auch auf die Weihnachtsmusik zurück. Zugegeben, rational gedacht ist das meiste ganz schöner Kitsch, aber wenn ich morgens schon "Jingle Bell Rock" höre, gehe ich gut gelaunt aus dem Haus, während ich abends bei "Have Yourself a Merry Little Christmas" ganz ruhig und zufrieden werde (abgesehen davon, dass ein Kamin dabei wirklich ein Träumchen wäre). All das schafft es, einen Negatives einmal ausblenden zu lassen.

Drei Tage lang Zauber extrem vor dem Fresskoma

Und genau das ist es, weshalb ich Weihnachten schlussendlich weniger mag: Damit endet dieser Zauber. Drei Tage Zauber extrem sozusagen, bevor zwischen den Jahren das Fresskoma beginnt und es stark auf Silvester zugeht und damit auf ein neues, ungewisses Jahr und einen tristen Winter, der im Januar erst so richtig beginnt.

Aber bis dahin sind es ja noch ein paar Tage. Und solange werde ich Weihnachtslieder in Dauerschleife hören, Punsch trinken und mit einem Lächeln jede Minute davor genießen.

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