Mein Plädoyer fürs... Fasten!

...oder warum ich beschlossen habe, aus dem Verzicht Bereicherung zu machen

John Hain, Pixabay
Genauso wie die Neujahrsvorsätze jedes Jahr unbarmherzig vor der Tür stehen, kündigt sich auch die Fastenzeit immer wieder drohend an. Während viele diese Zeit einfach ignorieren, plagt mich jedes Jahr der Ehrgeiz und gleichzeitig das schlechte Gewissen. Das Fasten bietet sich ja zum einen regelrecht an; der Zeitraum ist begrenzt und viele Menschen aus dem Umfeld machen mit. Das steigert die Motivation. Außerdem, wenn wir mal ehrlich sind, hat jeder seine Gewohnheit, die er mal ausmerzen möchte. Das bietet sich zwischen Februar und April natürlich an, reichen diese sechs Wochen doch, um die Gewohnheit abzutrainieren.

Das habe ich mir auch vorgenommen. Während meine Kollegen allerdings auf Süßkram oder Fleisch verzichten, setze ich mir ein übergeordnetes Ziel in drei Schritten, von denen ich euch in den nächsten Wochen berichten möchte. Mir geht es nämlich um Achtsamkeit und bewussteres Leben. Deshalb habe ich beschlossen, auf eine Sache zu verzichten, eine Sache umzustellen und eine Sache zu beginnen.

Alkohol als Geselligkeitsfaktor

Beim Verzicht handelt es sich um Alkohol. Ich bin absolut kein Gewohnheitstrinker, aber ich trinke gerne in Gesellschaft. Je ausgelassener die Runde, desto ausgiebiger der Alkoholgenuss. So lustig der Abend dann womöglich endet, so blöder startet der nächste Tag. Genau das war ich leid. Außerdem wollte ich testen, wie viel mir der Verzicht ausmachen würde und ob ich mich womöglich gehemmter fühle, wenn ich nüchtern mit Freunden zusammensitze. Deshalb habe ich beschlossen, die gesamten sechs Wochen keinen Schluck zu trinken. Nicht mal als Topping auf dem Eis und auch kein alkoholfreies Bier.

Umstellen möchte ich meine alltäglichen Rituale. Das betrifft ganz besonders mein Umgang mit dem Smartphone. Irgendwie hat es sich eingeschlichen, dass ich gerne mit dem Smartphone in den Tag starte und auch mit dem Ding den Tag beende - um unterhalten zu werden, informiert zu sein und nichts zu verpassen. Das alles ist Quatsch. Unterhalten kann mich auch ein Buch, informiert werde ich über die Zeitung (ganz oldschool, ja, aber als Redakteurin lese ich die Zeitung ohnehin und das sogar gerne) und verpassen tue ich natürlich auch nichts, wenn ich erst kurz vor der Arbeit mein Handy checke. Es soll ja sogar Zeiten gegeben haben, in denen es gar kein Smartphone gegeben hat, munkelt man. Diese Gewohnheit möchte ich ab Woche zwei angehen.

Lieber Gemüse statt Chips

Ab Woche vier beschäfte ich mich zusätzlich mit Achtsamkeit. Obwohl ich im Arbeitsalltag oft von A nach B pese und erstaunlich oft unterwegs bin, fehlt es mir, mich bewusst zu bewegen und mit freiem Kopf Sport zu machen, der mir Freude macht. Mein Ziel ist also einerseits, mich mehrmals pro Woche zu bewegen, auch wenn es nur ein langer Spaziergang ist. Andererseits möchte ich meine Ernährung verbessern. Keine Chips mehr zur Serie am Abend, sondern lieber Obst und Gemüse. Hintergrund ist ausschließlich, dass ich wieder bewusster lebe und so womöglich Zeit für ganz neue Rituale und Gewohnheiten habe, die mir gut tun.

Als i-Tüpfelchen folgt noch das Reinemachen. Wie die meisten besitze ich jede Menge Kram, von dem ich nur einen Bruchteil brauche - und nur einen Bruchteil überhaupt regelmäßig in der Hand habe. Die Folge: Chaos, ein vollgestopftes Bücherregal, jede Menge Deko im Schrank, Klamotten im Überfluss am Bügel und ein Schuhschrank, der aus allen Nähten platzt. Am Ende der sechs Wochen sieht das hoffentlich anders aus. Übersichtlicher, klarer, gemütlicher. Im besten Fall ist nicht nur meine Wohnung ein wenig reiner, sondern auch meine Lebensweise.

Wie ich das Ganze angegangen bin und welchen Erfolg das tatsächlich hatte, findet ihr hier verlinkt oder in den nächsten Wochen auf meinem Blog. Viel Spaß beim Stöbern!

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