Meine 5 Minuten gehen diese Woche ans... Homeoffice!

...oder wie wir diese Situation am besten meistern können

 Karolina Grabowska auf Pixabay

Mein Gang zur Arbeit ist immer kurz. Fünf Minuten Fußweg. Jetzt sind es noch zehn Sekunden. Mein Büro befindet sich seit fast zwei Wochen im Wohnzimmer, und es geht vielen ähnlich. Die Situation ist mir aber, im Gegensatz zu etlichen anderen, nicht neu. Schon einmal hatte ich einen Job, in dem ich im Homeoffice arbeiten konnte. Ich habe es gehasst. Während ich damals die Wahl dazu hatte, bin ich jetzt verpflichtet. Ihr könnt euch vorstellen, wie toll ich das finde. 

Tatsächlich gibt es Kollegen, die das positiv finden. Oder viel mehr fanden. Denn Homeoffice hat durchaus Vorteile, solange es keine Dauerschleife wird. Aber es ist, wie es ist, da müssen wir jetzt gemeinsam durch. Umso wichtiger ist es, die Situation bestmöglich zu nutzen und nicht die Fehler zu machen, die den inneren Schweinehund füttern und zu Schwierigkeiten führen. Ich habe euch mal aus eigener Erfahrung die Vor- und Nachteile aufgelistet und erläutere mal ein bisschen, wie man das beste aus dem Wohnzimmerbüro machen kann. 

Homeoffice holt die Arbeit in die eigenen vier Wände

Zuerst einmal zu den Fakten. Homeoffice ist nichts anderes, als die Arbeit in die eigenen vier Wände zu holen. Also in die Wände, die man sonst nur nach Feierabend oder am Wochenende betritt. Das finde ich persönlich beängstigend, weil sich dadurch Privat- und Arbeitsleben mischen. Deshalb wäre mein erster Tipp: Nehmt euch einen Ort, den ihr zu Hause nur für die Arbeit reserviert, zumindest solange ihr im Homeoffice seid. Diesen Ort, in meinem Fall der Schreibtisch, benutzt und besetzt ihr ausschließlich dann, wenn ihr arbeitet, sonst nicht. Denn dann würde die Gefahr bestehen, dass ihr nicht nur die Arbeit nach Hause holt, sondern auch noch das Privatleben damit vermischt. Genau das sollte nicht passieren. Auch im Homeoffice gehören Arbeit und Privatleben getrennt. 

Weil das Büro plötzlich nur einen Stolperschritt vom Bett entfernt ist, neigen viele dazu, auch mal länger zu schlafen - ein Vorteil. Doch wir sollten dabei nicht völlig unsere Strukturen vergessen. Es liegt nämlich nahe, irgendwann vor lauter Trödeln, das Haarstyling wegzulassen, das Duschen zu vergessen oder sogar die Schlafklamotten anzulassen. Theoretisch alles denkbar, denn im Homeoffice sieht ja niemand einen. 

Die Krux ist, dass wir damit auch unsere Motivation verlieren, weniger geschafft bekommen und auch öfter versacken, weil wir gar nicht erst das Gefühl bekommen, zu arbeiten. So würden wir ja niemals im Büro rumlaufen. Da vermischt sich wieder Job und Privatleben. Und da braucht es Disziplin. Also bitte: Haare kämmen, ordentliche Klamotten anziehen und duschen. 

Gefährlich bequem

Doch auch anderweitig macht uns Homeoffice mürbe. Wir kommen nicht mehr raus, wenn wir nicht wollen oder müssen (ansonsten war es ja immerhin der Weg zur Arbeit, mindestens), wir bewegen uns weniger und wir haben weniger Kontakt mit Menschen. Gleichzeitig essen wir mehr, weil Lebensmittel im Haushalt ja mal eben verfügbar sind. Bequem, gefährlich bequem. Auch hier braucht ihr Disziplin, für die ihr euch immer wieder in den Po treten solltet. Ich habe mir angewöhnt, fast täglich mindestens 30 Minuten Spazieren zu gehen oder Sport zu machen, fast jeden Tag Familie oder Freunde anzurufen und so gesund einzukaufen, dass ich möglichst wenig Mist in mich stopfe. Der positive Effekt: Umgewöhnen geht aufgrund der umgestellten Situation viel leichter, weil man in einer völlig neuen Situation ist, und man hat die Chance, an seinem Lebensstil zu feilen. 

Feilen sollte man auch an einer gewissen Ordnung. Auf der Arbeit habe ich mein ganz eigenes System, das mir zu Hause von Herzen fehlt, weil ich auf meinen riesigen Rollcontainer verzichten muss. Also bleibt nichts, als mich anders zu organisieren. Betonung liegt auf muss, denn sonst breche ich im Chaos ein. Ordnung bedarf aber auch einer gewissen Ruhe und Gelassenheit, die wir nur durch Pausen bekommen. Es bringt schon Ordnung im Kopf, wenn wir mal das Fenster öffnen, mal ein Eis aus dem Kühlfach holen oder einfach fix die Wäsche aufhängen. Mal vom PC weg, und sei es für fünf Minuten. Denn der Plausch mit den Kollegen im Büro fällt jetzt natürlich weg. 

Die Zeit effektiv nutzen

Apropos Wäscheaufhängen: Die Zeit im Homeoffice lässt sich effektiv nutzen. Wollen wir Wäsche waschen, mussten wir bisher auf den Feierabend warten. Jetzt stellen wir die Wäsche nebenbei an und können sie direkt, wenn wir mit der Arbeit fertig sind aufhängen. Oder in der Mittagspause. Apropos Mittagspause: Kochen geht natürlich jetzt auch mal eben fix. Und der Einkauf lässt sich entspannt vor der Arbeit erledigen, denn danach können wir die Lebensmittel direkt nach Hause bringen. 

Und nach Feierabend sind wir auch direkt da, wo wir eigentlich sein wollen: Direkt in der Nähe der Couch. Auch wenn bei dem einen oder anderen gar nicht so viel Zeit dazukommt, fühlt es sich in jedem Fall so an. Das bringt natürlich auch Erholung mit sich. Und vielleicht versacken wir wegen dem Dauerzustand nicht mehr ständig vor dem TV, sondern machen mehr Sport, stecken unsere Energie in kreative Projekte oder tanzen mal verrückt durch die Wohnung. Denn Homeoffice, zumindest im gezwungenen Falle, lässt einen die Blickrichtung ein wenig ändern, auch auf die eigenen vier Wände, und die Zeit insgesamt wertvoller erscheinen. 

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