Meine Ode an... den Herbst!

...oder 9 Gründe, diese Jahreszeit zu lieben

Johannes Plenio, Pixabay
Erinnert ihr euch noch an die Stillleben, die wir alle im Kunstunterricht besprochen haben? Bilder mit Blumenvasen, Obst und allerlei Getier, das einem klarmachen sollte, dass das Leben endlich, vergänglich und wir bald hinüber sein werden. Ganz lange war der Herbst für mich das Stillleben unter den Jahreszeiten; das Grün verwelkt, es wird kalt und trist, kurze Abende, lange Nacht. Bäh, um es kurz zu machen. Und es geht vielen so. Der Herbst polarisiert einfach - entweder man liebt ihn oder man hasst ihn.

Dabei, das habe ich mittlerweile entdeckt, hat der Herbst auch ganz viele wunderbare Facetten, auf die ich mich gerade richtig freue. Deshalb habe ich meine Meinung geändert, zumindest ein bisschen. Das mit dem Stillleben stimmt zwar, aber diese Bilder können doch auch schön sein, oder?

Hier also für euch neun Gründe, den Herbst zu lieben:

1. Das Wetter ist auf einmal egal
Wenn es im Sommer mal eine Woche am Stück kalt, ungemütlich und regnerisch ist, fühlt sich das furchtbar an. Wir sollten doch am See sitzen. Und stattdessen? Tristes In-der-Wohnung-Sein. Aber im Herbst spielt das Wetter keine Rolle. Es ist immer schön. Regnet es, können wir es uns in der Wohnung gemütlich machen und ohne jedes schlechte Gewissen Serienbingen betreiben. Scheint die Sonne, lohnt sich ein wunderbarer Spaziergang. Klingt gut, oder?

2. Endlich wieder einkuscheln
Sommer heißt Hitze und das wiederum, so schön es auch sein mag, bedeutet Schwitzen. Kuscheln mit dem Partner? Eklig, weil heiß. Nachts zudecken? Eklig, weil heiß. Sich bewegen? Eklig, weil heiß. Ihr versteht. Im Herbst schwitzen wir nicht mehr, sondern können uns wegen der sinkenden Temperaturen endlich wieder an den Partner oder in plüschige Decken schmiegen. Auch Wärmflaschen ergeben wieder Sinn, genauso wie wohlig warmer Tee oder Kakao. Und damit kommt wieder die Gemütlichkeit zurück.

3. Es duftet
Wenn ihr im Herbst mal wieder an die frische Luft geht, werdet ihr merken, dass ein ganz besonderer Geruch herrscht. Es duftet nach Herbst, nach gefallenen Blättern und nach Natur. Ähnlich stark wie im Frühling, stärker als im Sommer.

4. Modisch ohne Ende
Je kälter es wird, desto mehr Kleidung tragen wir. Damit ergeben sich auch ganz neue Optionen für Outfits. Und Herbstmode, die noch genügend Spielraum für leichte Kleider gibt aber auch schon die eine oder andere Jacke nötig macht, bietet so viele Möglichkeiten, dass man sich wieder richtig austoben kann.

5. Erntezeit ist Küchenzeit
Im Herbst hängen die Bäume voll, endlich Erntezeit. Damit bekommt ihr auch ganz besondere Obst- und Gemüsesorten frisch und regional. Kürbis zum Beispiel, mit dem sich sehr viel machen lässt.

6. Besondere Rituale
Jedes Jahr im Herbst gibt es in meiner Heimat Federweißer. Ein wahres Fest, mit der Familie den frühen Wein zu probieren und dazu Zwiebelkuchen zu essen. Das machen wir genau einmal im Jahr und das ist ganz wunderbar. Vermutlich hat jede Region im Herbst ihre besonderen Rituale. Manche feiern Erntedank, andere Halloween, nur um Beispiele zu nennen. Dadurch erhalten wir ein bisschen das Sommergefühl, spontan mit Menschen, die wir lieben, zusammenzusitzen und Zeit zu verbringen. Denn das geht natürlich auch im Herbst.

7. Ganz neue Hobbys
Manche Dinge funktionieren am besten im Herbst. Drachensteigen zum Beispiel. Oder Kürbisse schnitzen. Oder Kastanienfiguren basteln.

8. Candlelight-Wohnung
Wenn es abends früher dunkel und morgens später hell wird, ist das erst einmal nicht so angenehm. Lange Sommernächte sind schon toll. Aber: Damit haben wir wieder die Rechtfertigung, am Nachmittag Kerzen anzuzünden und unsere Wohnung heimelig zu gestalten.

9. Adios Happy-Zwang
Im Frühling und erst Recht im Sommer herrscht irgendwie überall dieser Zwang, gut gelaunt zu sein. Alle strahlen, sind glücklich und gewissermaßen erwarten sie das auch von dir und mir. Klar, gutes Wetter, viel frische Luft, das tut ja auch alles gut. Im Herbst ist dieser Zwang endlich weg. Mal ist man gut gelaunt, mal schlecht, es spielt keine Rolle mehr. Jeder kann wieder viel mehr er selbst sein. Und wenn doch jemand mal blöd kommt, schiebt es aufs Wetter.

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