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Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... den Feiertagsirrsinn!

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 ...oder warum gesetzliche freie Tage auch zur Gesellschaft passen müssen Foto: Adrien Olichon/Pexels Wer kennt es nicht, das Feiertagsraten? Am Donnerstag saß ich mit meinem Freund beim Frühstück und wir haben mal wieder überlegt, warum wir in Süddeutschland an Fronleichnam eigentlich frei haben. Ich bin Christin und schaffe es aus dem Stehgreif, Weihnachten und Ostern zu erklären, aber die Unwissenheit, die schon im Winter bei Allerheiligen anfängt, hört bei Fronleichnam auf.  Also habe ich gegoogelt und bin ein bisschen vom Glauben abgefallen. Fronleichnam holt das Abendmahl an Gründonnerstag nach und lässt sich zurückführen auf die Vision einer Nonne im 13. Jahrhundert, in der Jesus von einem fehlenden Festtag in Kirchenjahr sprach. Wie bitte?  Grundsätzlich freue ich mich über jeden Feiertag, weil er einem einen Tag mehr Auszeit schenkt. Aber an diesem freien Donnerstag habe ich meine Meinung geändert: Ja, es braucht Feiertage, aber es braucht andere!  Kirche und Staat sind heute

Mein Plädoyer gegen... toxische Männlichkeit!

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 ...oder warum Männer endlich von ihrem hohen Ross herunterkommen müssen Foto: Maria Orlova/Pexels Zweieinhalb Jahre hatten wir uns nicht geschrieben oder gehört, geschweige denn gesehen. Doch plötzlich taucht am Freitagabend diese Nachricht auf meinem Display auf: "Hi, wie geht's?" Sie kommt über den Facebook-Messenger, wo ich gewöhnlich nie Nachrichten erhalte. Noch mehr verwundert mich aber der Name und die Person, die hinter diesem Namen steckt: Thomas B.  Sofort fuhr vor meinem inneren Auge ein Film ab, den ich zweieinhalb Jahre nicht geschaut hatte. Denn Thomas B. hatte mich damals geghostet, nach mehreren, durchaus intimen Dates.  Erst ghosten, dann flirten Wer jetzt mit einer emotionalen Geschichte rechnet, den muss ich enttäuschen, es sei denn er rechnet mit Wut. Wie sich nämlich herausstellte, war besagter Thomas B. scheinbar wieder Single und erkundigte sich, was bei mir so abgeht. Auf Nachfrage, was ihn das interessiere und was der Quatsch soll, erklärte er mi

Let's talk about... Verhütung!

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 ...oder warum wir viel mehr über Pille und Co. sprechen müssen Unsere Gesellschaft wird immer offener, oder? Einerseits stimmt das und das ist gut so, andererseits gibt es nach wie vor Themen, die als Tabu gelten und über die viel zu wenig gesprochen wird. In unregelmäßigen Abständen werde ich Themen wie diese hier aufgreifen, damit endlich mehr darüber geredet wird.  Die meisten Frauen, die ich kenne, nehmen die Pille. Die meisten sage ich deshalb, weil ich schlicht nicht mit allen über dieses Thema gesprochen habe, aber alle übrigen verhüten mit Pille, sogar diejenigen ohne Partner oder pulsierendes Sexualleben. Auch ich nehme die Pille.  Das Spannende: Bei den meisten hat es ähnlich begonnen. Mädchen geht als Jugendliche - oft mit Blick in Richtung erstes Mal - zum Frauenarzt, der dann nicht einmal wirklich berät, sondern direkt die Pille verschreibt, auch bei denjenigen, die einfach Pickel haben, aber keinen Freund. So hatte ich auch oft mit Mädels zu tun, die überhaupt noch gar n

Mein Plädoyer gegen... sollte, hätte, wäre!

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 ...oder warum wir den Konjunktiv aus unserem Alltagswortschatz streichen müssen Foto von  fotografierende   von   Pexels Letztens habe ich mich mal wieder erwischt. Ich lag auf der Couch, müde und platt von der Arbeit, fast kränklich in dem Moment, angeschlagen. Mir fehlte Energie, ich wollte einfach nur vor mich hin dösen und in irgendeiner Serie versinken. Doch vor Kurzem hatte ich erst mit regelmäßigem Sport angefangen und wusste, dass ich ihn an diesem Abend auch wieder machen sollte.  Und zack, erwischt Und zack, erwischt. Da ist es, das böse Wort, das mich grämt: sollte. Ich erwischte mich nicht dabei, dass ich faul war und mich vor dem Sport drückte - was in dem Zustand tatsächlich nicht der Fall war - sondern dabei, mir trotzdem ein schlechtes Gewissen zu machen. Sollte impliziert nämlich, dass das, was ich wirklich tat, falsch war, ich mich also drückte. Und damit machte ich mir mal wieder den Abend schwer.  Der Konjunktiv kann in vielen Belangen hilfreich sein - vor allem in

Meine 5 Minuten gehen heute an... #sorrynotsorry!

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...oder warum wir manchmal taffer durchs Leben gehen sollten Warum entschuldigen wir uns eigentlich so oft? Gerade wir Frauen? Ich erwische mich in den unpassendsten Situationen dabei und ärgere mich inzwischen, nachdem ich lange gar nicht darüber nachgedacht habe. Heute zum Beispiel habe ich mich geärgert.  Ich war auf Kleiderkreisel unterwegs, einem Onlineflohmarkt, und im Inbegriff, ein Oberteil zu kaufen, also fing ich zu handeln an. Folgender Dialog spielte sich ab:  "Huhu, sind 5 Euro für das Oberteil in Ordnung? Dann würde ich es kaufen. Liebe Grüße!" "6 Euro passen. Ok?"  In dem Moment verlor ich innerlich schon das Interesse. Ich mag es einfach nicht, wenn Menschen nicht einmal die höflichen Umgangsformen beherrschen, wie ein übliches Hallo.  "Schade, du schreibst nicht einmal Hallo und bist auch nicht gerade freundlich. Deshalb nein, das ist nicht okay, ich habe das Interesse verloren, tut mir leid."  Und, ihr lest es: Da ist sie, die Entschuldig

Mein Plädoyer gegen... Übergrößen!

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 ...oder warum sich in der Modeindustrie endlich etwas ändern muss Foto von Valeriia Miller, Pexels Mit großem Erstaunen habe ich vor Kurzem die Nachricht gelesen, dass H&M seine Übergrößen-Kollektion aus den Geschäften nimmt. Online sei die Ware ja weiterhin erhältlich, heißt es vom Konzern, sogar in noch größerer Auswahl, aber die Nachfrage nach diesem Segment sei so gering, dass es sich nicht lohne.  Na, danke. Als hätte es die mollige Frau nicht ohnehin schwer genug, jetzt setzt dieser Konzern noch eins drauf.  Frauen jenseits von Größe 42 haben ein neues Problem Wer davon nicht betroffen ist, wird sich kurz wundern, den Kopf schütteln und normal weiterleben, aber wer selbst Mode jenseits von Größe 42 trägt, kennt die Probleme und hat jetzt sogar ein neues. Das Thema Übergrößenmode ist seit Jahren schon eine einzige Berg- und Talfahrt und auch ich habe über die Jahre damit viel Freude und Ärger erlebt.  Das fing schon in meiner Jugend an. Damals, als ich nach gesellschaftlichen

Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... den inneren Kompass!

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 ...oder warum wir öfter auf unsere Bedürfnisse hören sollten Foto von Victor Miyata von Pexels Jeder weiß, wie trubelig das Leben sein kann. Und so kommt es auch, dass unsere Bedürfnisse manchmal, eigentlich sogar viel zu oft zu kurz kommen. Kennt ihr? Kenn ich auf jeden Fall viel zu gut. Meine Mutter sagte schon immer: "Du hast Angst, etwas zu verpassen, gell?" Sie hat Recht.  Es gibt Wochen, in denen ich fast jeden  Abend unterwegs bin. Mal ist es das Hobby, das ruft, mal mache ich etwas mit Freunden oder Arbeitskollegen, dann sind die Wochenenden auch noch verplant und am Ende lechzt etwas in mir nach Ruhe - etwas, das ich inzwischen "inneren Kompass" nenne. Das Wort beschreibt ganz gut, was in jedem von uns schlummert: ein Urgefühl, das unsere Bedürfnisse definiert und uns unterbewusst vermittelt, wonach uns gerade ist oder was wir brauchen.  Ignorieren statt akzeptieren Das Doofe ist, dass wir diesen inneren Kompass ganz gerne mal ignorieren. Wir leben in eine